Hämorriden – Hilfe bei Beissen, Jucken, Brennen

Viele Menschen leiden an Hämorrhoiden. Doch nur die wenigsten offenbaren sich. Nicht einmal ihr Arzt weiß über diese Problematik. Eines ist jedoch sicher: Nur weil man sie verheimlicht, werden die Hämorrhoiden sicher nicht verschwinden oder sich bessern. Um zu wissen, wie man mit der Problematik umzugehen hat, um ein unbeschwertes Leben führen zu können, ist es notwendig, sich gut über die Hämorrhoiden zu informieren. Nur so kann man gut mit ihnen leben.

Die Definition der Hämorrhoiden

Bei diesem Phänomen handelt es sich um Krampfadern oder auch knotenförmige Schwellungen, die sich im Gesäßpolster befinden. Das Gesäßpolster ist zwischen dem Schließmuskel und dem Enddarm zu finden. In der Fachsprache wird das Gesäßpolster „Plexus hämorrhoidalis“ genannt. Ein schwieriges Wort. Genau genommen ist das Gesäßpolster aus einem Arterien- und Venengeflecht aufgebaut. Zusammen mit dem Schließmuskel ist dieses Geflecht für den optimalen Verschluss des Afters verantwortlich.

Der Entstehung der Hämorrhoiden geht für gewöhnlich eine Entzündung des gerade beschriebenen Gewebes voran. Es entsteht eine Schwellung. Dies ist dafür verantwortlich, dass ein Teil der Adern zuerst nur wenig spürbar und auch nicht wirklich sichtbar aus dem After herausgedrückt werden. Bleibt das Problem bestehen, ist es an der Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Bleiben sie nämlich unbehandelt, können sie sich ausweiten und letztlich nicht nur starke Schmerzen, sondern nachfolgende Probleme mit sich bringen.

Was sind die Ursachen von Hämorrhoiden?

Auch wenn jetzt vielleicht viele Leser denken, dass es ja so kommen musste: Die häufigste Ursache für Hämorrhoiden ist Übergewicht. Dies ist seinerseits meist die Folge von einer bequemen Lebensweise, zu wenig Bewegung und zu wenig Achtsamkeit bei der Auswahl der täglichen Speisen. Auch Bindegewebsschwäche trägt viel dazu bei. Zudem sollte man wissen, dass Frauen in der Schwangerschaft aufgrund des Drucks, der sich durch das wachsende Kind aufbauen kann, ebenfalls recht oft Hämorrhoiden ausbilden. Je mehr Kinder die betroffene Frau austrägt, desto größer wird auch diese Problematik.

In diesem Zusammenhang sollte vielleicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass sehr viele Menschen ab dem 30. Lebensjahr betroffen sind. Männer trifft es eher als Frauen. Und dennoch wissen sehr viele in den Anfangsstadien überhaupt nicht, dass sie auch zu dieser Gruppe gehören.

Wie werden Hämorrhoiden diagnostiziert?

In den Anfangsstadien kann eine korrekte Diagnose manchmal recht schwierig sein. Steht der Verdacht auf Hämorrhoiden im Raume, wird der Arzt die Analregion abtasten, um auffälligen Veränderungen des Gewebes zu finden. Oftmals ist es die Darmspiegelung, die diesen Befund zu Tage bringt.

In der Schwangerschaft ist es oftmals das Auffinden von Blut im Stuhl oder beim Säubern des Anus. Fragt man den Gynäkologen oder die Hebamme nach dem Grund für das Vorhandensein von Blut, werden sie bei einer entsprechenden Untersuchung ebenfalls auffällige Veränderungen des Gewebes entdecken. Die gute Nachricht ist in diesem Fall allerdings, dass sich die Hämorrhoiden der Schwangerschaft durch die Rückbildungsgymnastik, die jede Frau durchführen sollte, zurückbilden. Im Idealfall verschwinden sie vollständig wieder.

Kann ich die Hämorrhoiden auch selber bemerken?

Ja, die Möglichkeit besteht durchaus. Denn wer an Hämorrhoiden leidet, bemerkt dies oftmals durch ein häufiges Jucken in der Analregion. Auch kann sich in dieser Körperregion ein Brennen oder gar Schmerzen bemerkbar machen – Schmerzen, die man nicht erklären kann.

Wer bereits größere Hämorrhoiden besitzt, wird Probleme mit dem Sitzen haben. Denn die bereits gereizte Analregion wird durch das Sitzen nicht nur zusätzlich gereizt, sondern die Hämorrhoiden können zusätzlich durch das Sitzen abgedrückt werden, was natürlich einen weiteren Schmerzreiz auslöst. Wurde an diesem Punkt noch keine konkrete Diagnose gestellt, ist es dringend notwendig, sich an den Arzt seines Vertrauens zu wenden.

Was kann man tun, wenn man Hämorrhoiden hat?

Ein absolutes MUSS bei dieser Diagnose ist die Änderung der Ernährungs-, aber auch der Bewegungsgewohnheiten. Nein, wir müssen nicht per sofort vegan und minimalistisch essen oder an einem Marathon teilnehmen. Aber kleine Schritte führen ebenfalls zum Ziel. Nutzen Sie etwa, wenn Sie in einem mehrstöckigen Haus wohnen oder arbeiten, die Treppe anstelle des Fahrstuhls. Ja, auch für eine Etage ergibt sich bereits ein Erfolg, wenn man sich konsequent an sein „Fahrstuhlverbot“ hält. Wichtig ist, dass beide Veränderungen von Dauer sind! Es reicht nicht aus, wenn man mal gesund isst oder es tatsächlich einige Wochen durchhält, um dann wieder rückfällig zu werden. Ja, es wird diesbezüglich viel Disziplin gefordert. Aber das ist per se nichts Schlechtes. Denn den meisten Menschen ist die Disziplin in vielen Bereichen des Lebens abhandengekommen. Daher sind gerade diese beiden Bereiche des Lebens wichtig. Sie stehen für vieles, was wir meinen zu verdienen bzw. uns gönnen zu müssen. Leider vergessen wir dabei, auf unseren Organismus, auf Körper, Geist und Seele zu achten. Deshalb müssen wir uns angewöhnen, auch dieser Körperregion eine adäquate Pflege angedeihen zu lassen. Finden wir regelmäßig Kot- und / oder Blutspuren in der Unterwäsche oder beim Säubern der Analregion, ist eine intensivere, aber trotzdem vorsichtige Pflege wichtig. Geschieht dies nicht, kann sich zusätzlich ein so genanntes Analekzem bilden. Das feuchte Reinigen ist empfehlenswert. Allerdings sollte auf feuchtes Toilettenpapier verzichtet werden. Aufgrund der enthaltenen Stoffe kann eine allergische Reaktion auftreten.  Das muss ja nicht sein. Sie sehen, es kann immer noch unangenehmer werden. Wichtig ist in jedem Fall eine atmungsaktive Unterwäsche. Sollten freiverkäufliche Salben verwendet werden, sind solche mit Hamamelis sehr empfehlenswert. Sie zeigen eine recht gute Wirkung. Auch können Sitzbäder mit Hamamelis oder Eichenrinde durchgeführt werden.

Auf medizinischer Seite sieht es natürlich ein wenig anders aus. Denn nur Hämorrhoiden im Anfangsstadium lassen sich mit mehr sportlicher Betätigung und besserer Ernährung vollständig zurückbilden. Ist die Entwicklung schon weiter fortgeschritten, sollte der Arzt oder der versierte Heilpraktiker die Richtung der Behandlung vorgeben. Ist die Entwicklung schon sehr fortgeschritten, so kann sogar eine Operation notwendig sein, um das Problem zu lösen. Allerdings entbindet diese natürlich nicht von einer bewussteren Lebensweise. Hämorrhoiden gehören unglücklicherweise zu den Leiden, die immer wieder auftreten können, selbst wenn sie schon komplett verschwunden gewesen zu sein scheinen.

Fazit

Hämorrhoiden sind eine Folge unserer bequemen Lebensführung und falscher Ernährung. Wir müssen aufstehen, aus unserem Fernsehsessel und uns ein gesundes Essen bereiten. Ausreichend Bewegung steht auch auf dem Tagesplan. Es sind einfache Dinge, die uns helfen können, Hämorrhoiden zu vermeiden und sie im Anfangsstadium erfolgreich zurückzubilden. Alles andere liegt in den Händen der Ärzte.